[Hörbuch Rezension] Thalamus von Ursula Poznanski




Verlag: Der Hörverlag
Laufzeit: 12 Stunden 6 Minuten
Reihe: -
Preis: 14,19 €
ISBN: 978-3844530292
Originaltitel: -








Der fremde Wille im eigenen Kopf

Nach einem Motorradunfall soll sich der 17-jährige Timo im Rehabilitationszentrum Markwaldhof von seinem schweren Schädel-Hirn-Trauma erholen. Schnell stellt er fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Wachkomapatient, mit dem er sich das Zimmer teilt, läuft nachts herum, spricht - und droht damit, Timo zu töten, falls er anderen davon erzählt. Und allmählich entdeckt Timo an sich selbst Fähigkeiten, die neu sind: Er kann Dinge, die er nicht können dürfte. Weiß Dinge, die er nicht wissen sollte...
Bild- und Textquelle: Audible





"Thalamus" ist der aktuellste Roman von Ursula Poznanski - einer meiner Lieblings-Autorinnen. Sie hat das Talent, aktuelle Themen mit ihrem tollen Schreibstil in eine spannende Geschichte zu gießen. Dieses Mal geht es um einen Jugendlichen, Timo, der nach einem Unfall in einer Reha-Klinik landet um sich von seinem schweren Schädel-Hirn-Trauma zu erholen. Als sein Zimmergenosse - ein Wachkomapatient - plötzlich nachts herum läuft, mit Timo spricht und ihn bedroht und kurz danach Timo selbst wieder Dinge kann und weiß, die in seinem aktuellen Zustand unmöglich scheinen, macht er sich auf die Suche nach Antworten.

Timo hat viel Kontakt mit den unterschiedlichsten Patienten, die alle eine eigene mehr oder weniger traurige Geschichte haben. Diese wird immer ausführlich dargestellt, was einerseits interessant und emotional ist, andererseits baut man dadurch eine enge Bindung zu allen Beteiligten auf. Es geschehen immer mehr merkwürdige Dinge, die nur sehr langsam aufgeklärt werden. Der Hintergrund für all das wird erst gegen Ende aufgeklärt, darum will ich hier nicht so viel darüber schreiben. Die Geschichte ist dieses Mal nicht besonders spannend, sondern eher ruhig und stellenweise zu langatmig weil sich manche Dinge wiederholen oder oft einfach nicht viel passiert. Daher hat mich "Thalamus" leider nicht zu 100% überzeugen können. Es ist aber dennoch lesens- bzw. hörenswert! Und der Schreibstil ist gewohnt erstklassig.

Das Hörbuch wird - wie schon bei einigen anderen Büchern von Ursula Poznanski - wieder von Jens Wawrczeck gesprochen. Ich kann mich noch gut an das erste Hörbuch von ihm erinnern, da war ich zunächst ein bisschen "schockiert" und fand die Stimme anfangs unpassend (wer kann sich noch an Spence aus King of Queens erinnern? Jens Wawrczeck war der Synchronsprecher! Und den Schauspieler dazu hatte ich damals automatisch im Kopf…), was sich aber schnell gelegt hat. Mittlerweile höre ich ihm gern zu, weil er einfach ein grandioser Sprecher ist!

Ich würde "Thalamus" als Mischung aus Science-Fiction und Thriller kategorisieren. Mit beiden Genres gehöre ich - als Bayer - aber mit meinen Hörgewohnheiten nicht zur Mehrheit, denn die Bayern lieben eher Regionalkrimis. Das geht aus dem sehr interessanten Trend-Atlas von Audible hervor. Demnach bin ich kein typischer Bayer, denn ich habe noch keinen einzigen Regionalkrimi gehört ;) Ich bin mehr der Andreas Gruber (z.B. "Todesfrist", der Auftakt zu einer grandiosen Reihe) oder Ursula Poznanski Fan (z.B. "Fremd", zusammen mit Arno Strobel), wenn es um Thriller geht.




"Thalamus" bietet tiefgründige Charaktere und eine interessante Story, die allerdings nur sehr langsam vorankommt und mich nicht ganz überzeugen konnte. Der Stamm-Sprecher Jens Wawrczeck liefert gewohnt gute Arbeit ab und es macht Spaß, ihm zuzuhören.






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